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  • Tim Hartlieb

End-of-NOVEMBER Portfolio-Update


 

An INCIPIENT bubble ... (?)


Der letzte Monat war nichts für schwache Nerven. Eine etwas „andere“ Präsidentschaftswahl, eine wieder „einsatzbereite“ 747, Impfstoffmeldung(en) en masse, eine dramatische Value-Rotation (NOT) und natürlich zahlreiche Quartalsberichte – you gotta love it! All das kumulierte dann in einer wirklich beeindruckenden Achterbahnfahrt am Aktienmarkt, die allerdings selbst mich langsam etwas verwundert.


Neben einem (erneut) stark angestiegenen Optimismus bin ich insbesondere von der rasanten Kursentwicklung bei so manchen Unternehmen überrascht: Dabei spreche ich allerdings nicht nur von Jumia und Palantir. So gibt es beispielsweise keinen wirklichen Grund dafür, warum Daimler seit dem März-Tief um ca. 150% oder die Deutsche Bank um fast 100% hätte zulegen „sollen“…


Auf der anderen Seite gibt es allerdings nicht nur etwas „Licht am Ende des Covid-19-Tunnels“ zu vermelden. Denn spätestens seit diesem Monat steht außer Frage, dass die Liquiditätsschwemme der Zentralbanken eine Flut auslöst(e), die schlichtweg alle Boote stark anhebt. Dass es nun auch noch nach einem halbwegs „reibungsfreien“ Amtswechsel im weißen Haus aussieht, dürfte diesen Effekt wohl nochmals verstärken. Im Zusammenhang mit der angesprochenen Geldschwemme gibt uns die nächste Grafik ein Gefühl dafür, mit welcher „Entschlossenheit“ die G-4, also die Bank of England, die Bank of Japan, die FED und die EZB, Liquidität bereitstellen [1]:



Gleichzeitig zeigt uns die nächste Grafik, dass in den letzten 65 Jahren nahezu alle Rezessionen (graue Einschnitte) infolge einer starken Zinsanhebung, d. h. infolge einer Liquiditätsbegrenzung, eingetreten sind [2]:



In diesem Zusammenhang stellt die FFR (Federal Funds Rate) als maßgebliches „Instrument“ zur Steuerung der Liquidität für mich den Leading Indicator im Hinblick auf die (weitere) Entwicklung am Aktienmarkt dar: Solange sich an der expansiven Geldpolitik nichts ändert, heißt es meiner Ansicht nach Pedal to the Metal. Und auch wenn diese Aussage vermutlich den „hardcore“ Value-Guys missfällt: Die Vorstellung, dass bei einer dann einsetzenden Liquiditätsbegrenzung die traditionellen Value-Werte nicht ebenfalls stark unter Druck kommen, halte ich persönlich für wirklich sehr naiv.


 

Zwischenfazit


Wir werden uns in den nächsten Monaten vermutlich an (zunehmend) extreme Bewertungen und Kursentwicklungen gewöhnen müssen. Solange die Real-Wirtschaft aber nicht wieder auf (halbwegs) „sicheren Beinen“ steht, wird die FED (und natürlich auch die anderen, bedeutenden Zentralbanken) sich hüten, die aggressiv forcierten Hilfsmaßnahmen (plötzlich) einzustellen. Wie lange diese Phase „andauert“ bzw. „andauern“ kann, weiß natürlich niemand. Solange sich jedoch am beschriebenen Umfeld nichts ändert, bin ich unverändert bullish über die wachstumsstärksten Innovatoren und künftigen Marktführer positioniert. #long_stonks


 

Dazu gab es natürlich eine ganze Reihe an wichtigen Quartalsmeldungen. Den Anfang machen diesmal zwei Unternehmen, von denen ich mich infolgedessen vorerst getrennt habe.


 

Some selling ...


Das erste dieser beiden Unternehmen ist Invitae. Um es kurz zu fassen: Angesichts der doch eher durchwachsenen Ergebnisse halte ich ein EV/S-Ratio von fast 35 in Kombination mit

  • einer Bruttomarge im letzten Quartal von gerade einmal 32%

  • einer Stagnation der operativen Marge (und dadurch vermutlich bald erforderlichen Verwässerung)

  • und unveränderten COGS

für nicht mehr wirklich attraktiv. Das Umsatzwachstum wird sich zwar in den nächsten Quartalen weiter erholen (aktuell 21% YOY), allerdings hängt der Bull-Case von Invitae meiner Ansicht nach vor allem davon ab, ob Invitae es schafft, die average cost per sample (COGS) weiter zu senken. Diese stagnieren allerdings seit gut 2 Jahren bei rund 250-300 USD.


Ob diese zwischenzeitliche Gewinn-Mitnahme eine gute Entscheidung war, wird sich zeigen, denn am grundsätzlichen Marktpotential bzw. der starken Positionierung hat sich nichts geändert. Trotzdem steht für mich bei allen Investments immer ein stimmiges Risk-Reward-Profil an erster Stelle, denn ein 10%-Upside in den nächsten 12 Monaten kompensiert für mich trotzdem kein >30%-Downside. Allerdings steht Invitae nichtsdestotrotz ganz oben auf meiner Watchlist.


Das zweite Unternehmen, von dem ich mit getrennt habe, ist Youdao. Hier habe ich beim ersten Blick auf die Quartalsergebnisse sogar fast einen Schock bekommen. So konnten zwar die Umsätze um 159% YOY gesteigert werden, allerdings stiegen die sie Ausgaben für Sales&Marketing um 397% (!!!). Dies führte fast zu einer Vervierfachung der operativen Verluste. Auf den zweiten Blick zeigt sich dafür, dass die Paid Student Enrollments bei den Premium-Kursen um 163% sowie die Gross Billings bei den Premium-Kursen sogar um 308% gesteigert werden konnte.


All in all habe ich meine kleine Starterposition trotzdem einige Tage nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse wieder geschlossen. Der Hauptgrund ist, dass ich den Bildungsmarkt in China schlichtweg nicht genug einschätzen kann. Fraglich ist für mich vor allem, ob sich die Strategie der aggressiven Kunden-Akquisition langfristig auszahlen wird (Kein Student ist dauerhaft ein Student…). Dass die chinesische Regierung nun „plötzlich“ die Regulierung der Internet-Unternehmen „anpassen“ möchte, hat mir diese Entscheidung zudem auch noch etwas erleichtert.


Grundsätzlich ändert sich damit für mich aber natürlich nichts an der Attraktivität bzw. am Potential des chinesischen Markts. Ich persönlich bevorzuge es aber, dieses Marktpotential über westliche Unternehmen zu „spielen“. Zudem sind meine Anforderungen bei direkten China-Investments schlichtweg deutlich höher. In diesem Zusammenhang halte ich es übrigens aber auch für völligen Unsinn, von einer unzureichenden Diversifikation bzw. einer Vernachlässigung der „wichtigen“ Wachstumsmärkte zu sprechen, insofern man keine chinesischen Aktien im Depot hat. Entscheidend ist doch, wo die Umsätze und Gewinne erzielt werden und wie planbar und nachhaltig beeindruckende Wachstumszahlen sind. #cannot_trust_china


 

Sparks lookin´ good


Und mit diesem indirekten China-Investment-Ansatz kommen wir auch direkt zum nächsten Unternehmen. Zwar ist mein favorisiertes „China-Play“ immer noch Tesla, allerdings hat vor allem Farfetch in den vergangenen Wochen eine wirklich beeindruckende Execution abgeliefert. Zuerst ein Blick auf die Quartalsergebnisse:


  • Das Gross Merchandise Value (GMV) konnte um 62% YOY auf 798 Mio. USD gesteigert werden

  • Der Umsatz wurde um 71% YOY auf 438 Mio. USD gesteigert

  • Eine Bruttomarge von 48% im abgelaufenen Quartal

  • Die Active Consumers konnten 45% YOY gesteigert werden. Inzwischen existieren außerdem 2,5 Millionen ACCESS-Members (das Prime-Äquivalent). Im Q2-2020 betrug diese Zahl noch 2 Millionen

  • Eine Take-Rate von 30,4% beim Digital Platform GMV

  • Über 1300 third-party sellers, über 550 brand e-concessions und über 750 retailers

Stark ist außerdem, dass die sog. Digital Platform Order Contribution Margin von 31% auf 37% YOY gesteigert werden konnte (ist eine bessere Kennzahl für Unit Economics). Bei der Digital Platform Order Contribution wird der Gross Profit aus dem Geschäft der Digital Platform um die sog. Demand Generation Expenses bereinigt. José Neves, Gründer und CEO von Farfetch, betonte außerdem:


“What we are seeing is the acceleration of the secular trend of online adoption in luxury – an industry that is still very underpenetrated. The capabilities developed across the Farfetch platform over the past 13 years in anticipation of the eventual digitization of the luxury industry uniquely position Farfetch to capture this opportunity today.”

Noch viel erfreulicher ist allerdings die geschlossene Partnerschaft mit Alibaba and Richemont zur Digitalisierung der Luxusindustrie. Im Zuge dieser investieren Letztere nicht nur rund 1,1 Mrd. USD in Farfetch. Viel interessanter ist meiner Ansicht nach, dass ein neues Joint-Venture für den Farfetch-Marktplatz in China geformt wird, an welchem das von José Neves geführte Unternehmen 75% der Anteile hält. Im Investor Letter schreibt man dazu:


  • Alibaba to launch Farfetch luxury shopping channels on Tmall Luxury Pavilion and Luxury Soho

  • Farfetch and Alibaba to leverage their platforms and augmented retail technologies to pursue Luxury New Retail initiative to accelerate the digitization of the global luxury industry


Dazu sind auch noch folgende Aussagen/Meldungen erwähnenswert:


  • […] We are thrilled to welcome Moncler, a Top 10 brand on the marketplace, and have also recently signed Dolce & Gabbana, Ralph Lauren and our first brand from the Swatch Group, RADO, as new e-concessions […]

  • […] we have 550 brands on the Farfetch platform […] We have LVMH with several brand FENTY. For example FENTY is a new addition in Q2, where we have an exclusive multi-brand platform for them. And this last quarter, we ended signing more brands, we signed Moncler, which is a Top 10 brand, we signed Ralph Lauren, we signed Dolce & Gabbana […]

  • […] Important note that all our competitors are wholesale businesses, right. So Farfetch is the only global online luxury destination at scale and -- that operates an e-concession model, and the Number 2, Number 3, Number 4, Number 10 player is essentially a wholesale, it sound for these brands, which means, what we expect to see our competitors with less and less access to supply, and obviously, we continue to be able to grow in that with these brands since they are prioritizing our channel. […]


Angesichts dieser wirklich beeindruckenden Entwicklung ist auch eine Verdopplung des Kurses nicht allzu überraschend. Für das nächste Quartal stellte man einen GMV-Anstieg von 40-45% in Aussicht. Ein „nennenswerter“ Guidance-Beat würde mich persönlich aber nicht allzu sehr überraschen…


Damit erst einmal genug zu Farfetch. Ebenfalls beeindruckend waren die Zahlen von Roku. Hier zunächst ein kurzer Überblick über die wichtigsten Entwicklungen:


  • Der Umsatz konnte um 73% YoY auf 451 Mio. USD gesteigert werden

  • Der Platform Revenue stieg um 78% YOY

  • Es konnten 2,9 Mio. neue Accounts vermeldet warden. Insgesamt sind damit inzwischen 46 Mio. Active Accounts vorhanden, was einem Anstieg von 43% YOY entspricht.

  • Die Streaming Hours lagen knapp über dem Wert des Q2-2020 (14,8 Mrd. Stunden gegenüber 9,8 Mrd. Stunden im Vorjahresquartal).

  • Der Average Revenue per User (ARPU) stieg um 20% YOY auf 27 USD.

  • Insgesamt erreicht der Roku Channel in den USA inzwischen bereits 54 Mio. Menschen

  • Der Gross Profit stieg um 81% YOY auf 215 Mio. USD bei gleichzeitig verbesserter operativer Marge (2,6% gegenüber 10,2% im Vorjahresquartal)


Roku ist damit auf dem besten Weg, sich als DER führende Content-Aggregator für das „neue“ Fernsehen zu etablieren und das lineare/Pay TV zunehmend abzulösen. Dazu passt beispielsweise auch, dass man bereits vorzeitig für 2021 umfassendere Verträge mit den sechs Major Agency Holding Companies der Werbeindustrie abschließen konnte. Dazu noch ein kleiner Überblick über die wichtigsten Aussagen aus dem Earnings Call:


  • […] Major media companies continue to reorganize around streaming. They embrace Roku because of our scale and content marketing capabilities. Partnering with Roku is an efficient way to build and retain large and valuable audiences […]

  • […] Advertisers reassessed their TV advertising commitments and moved significant portions of their investments to connected TV platforms like Roku. Advertising with Roku gave marketers significant incremental reach over linear TV as well as advanced capabilities to target their advertising and to measure its effectiveness […]

  • […] In certain international markets, like in Canada and the U.K., players unit sales actually doubled year over year […]

  • […] Active account […] growing faster than any other top 10 channel […]

  • […] as The Roku Channel grows and generates even bigger and better financial outcomes for our partners, it just attracts more partners, more content, depth, more verticals. It opens up yet more possibilities for programming for us as a platform […]


Nachdem Roku sich durch sein Purpose-Built TV-OS sowie den Partnerschaften mit den OEMs, den Content-Publisher und der Werbeindustrie bereits in den USA und Kanada als der führende Streaming-TV-Anbieter durchsetzen konnte, liegt der Fokus in den nächsten Quartalen vor allem auf der internationalen Expansion und der Channel-Erweiterung.


Dazu lieferte auch Square einmal mehr ein wirklich starkes Quartal ab.


  • Der Umsatz wurde insgesamt um 140% YOY (148% Ex-Caviar) auf 3,03 Mrd. USD gesteigert.

  • Die Subscription and Services-based Revenues stiegen dabei um 60% YOY auf 448 Mio. USD, der Umsatz der Cash-App konnte sogar um 574% auf 2,07 Mrd. USD gesteigert werden.

  • Der Gross Profit stieg insgesamt um 59% YOY (63% Ex-Caviar) auf 794 Mio. USD. Der Gross Profit der Cash-App konnte um 212% auf 385 Mio. USD gesteigert werden.

  • Besonders erfreulich: Der Gross Profit des Seller-Ökosystems steigt – trotz der unverändert angespannten Lage bei den kleineren Unternehmen – um 12% YOY auf 409 Mio. USD. Zu dieser Normalisierung schreibt man außerdem: Compared to the second quarter, Seller GPV growth improved across our largest verticals of food and drink, retail, home and repair, professional services, and beauty and personal care, which was partly driven by expanded reopenings in certain states

  • In den Non-US-Märkten stieg das Gross Payment Volume (GPV) um 46% YOY, das online-GPV sogar um 60% YOY. Die Non-US-Seller stellen allerdings nach wie vor nur 11% des gesamten Seller-GPVs dar.

  • 23% der Cash App Nutzer verwenden die App bereits täglich.

  • Dazu erfährt auch die Square Card eine starke User-Adoption im Square-Seller-Ökosystem [3]:


Interessant ist auch, dass der der Umsatz ohne die „Bitcoin-Umsätze“ trotzdem um 25% YOY gesteigert werden konnte. Dazu setzt Square – wie auch Roku – zunehmend auf die internationale Expansion. So erfolgten beispielsweise im vergangenen Quartal rund 70% der NFC-Hardware-Sales in internationalen Märkten an neue Kunden. Davon abgesehen arbeitet Square kontinuierlich an seinen zwei Ökosystemen („Käufer“ und „Verkäufer“). Dabei findet das Unternehmen (auch weiterhin) immer neue Möglichkeiten, diese geschickt ineinander zu integrieren. Und natürlich gehört Square auch zu den größten Profiteuren einer normalisierten Wirtschaft.


Fantastische Meldungen gab es auch – wieder einmal – von SEA Limited. Zum einen gehört Shopee laut dem aktuellen YouGov-Bericht bereits zu den beliebtesten Marken weltweit. Auf dem Ranking von YouGov erreicht Shopee den achten (!) Platz. Hier ein Blick auf die Top-Ten [4]:



Der Umsatz wurde insgesamt um 98,7% YOY auf 1,2 Mrd. USD gesteigert, der Gross-Profit stieg währenddessen um 100,6% YOY. Der Umsatz von Shopee (E-Commerce) konnte dabei um 177% YOY auf 619 Mio. USD gesteigert werden. Im Zuge dessen stiegen die Gross-Orders um 131% und das GMV um 103% YOY. Besonders beeindruckend ist zudem, dass SEA mit Shopee in allen wichtigen Märkten kontinuierlich Marktanteile gewinnt [5]:



Des Weiteren stieg die Zahl der Quarterly-Paying-Users im Geschäftsbereich Digital Entertainment um 124% auf 65,3 Millionen. Beeindruckend ist auch die Entwicklung der zahlenden Nutzer im Verhältnis zu den insgesamt aktiven Nutzern:


  • Q3 FY19: 9% (29.2 Mio.)

  • Q4 FY19: 9.3% (33.3 Mio.)

  • Q1 FY20: 8.8% (35.7 Mio.)

  • Q2 FY20: 9.9% (49.9 Mio.)

  • Q3 FY20: 11.4% (65.3 Mio.)


Dieser Geschäftsbereich fungiert damit zunehmend als Cash-Cow zur Finanzierung der Wachstumsinitiativen: Das Adjusted EBITDA im Gaming-Segment betrug in diesem Zusammenhang im letzten Quartal beachtliche 585 Mio. USD! Zudem stammen mittlerweile über 50% der erzielten Umsätze aus Märkten außerhalb von Südostasien!


Und auch der dritte Geschäftsbereich, SEA Money, kann abermals wirklich beeindruckende Zahlen ausweisen. So betrug das TPV durch das Mobile Wallet von SEA über 2,1 Mrd. USD. Die Zahl der Quarterly Paying Users stieg im vergangenen Quartal wiederum auf 17,8 Millionen. Bemerkenswert ist außerdem, dass im Oktober bereits mehr als 30% der Gross-Orders auf Shopee mit dem Mobile Wallet bezahlt wurden.

Getrieben durch das starke Momentum konnte man zusätzlich die Guidance angeben: Inzwischen rechnet man mit einem Umsatzanstieg von 144% gegenüber dem FY 2019. Diese Guidance liegt damit rund 31% über der vorherigen Prognose. Hier außerdem noch ein paar sehr aufschlussreiche Ausschnitte aus dem Earnings Call:


  • […] Free Fire sustained its strong performance. According to App Annie, it continued to be the highest grossing mobile game in Latin America and Southeast Asia in the third quarter. A key factor in Free Fire’s continued success is our ability to consistently deliver high-quality content tailored for the tastes and preferences of our huge global user base […]

  • […] For example, in addition to the Google partnership announced last quarter, Shopee launched a new strategic partnership with five leading global media agencies […]

  • […] Our third quarter performance is a testament to our ability to quickly adapt to the rapidly evolving needs and preferences of our communities […]

  • […] e-commerce is something that enjoys a very strong network effect, and the slide will reflect as well. So as we become a strong market leader, we believe we'll continue to grow. And given the current environment of deepening -- rapidly deepening digitalization and accelerated adoption of e-commerce, we believe it's a golden opportunity for us to capture a disproportionate share of the market growth […]

  • […] Again, we will -- we are looking at is a very long-term game. And therefore, we're not trying to exhaust every dollar. We're still at the growth stage 1 and 2 to continue to grow this game in Latin America as well as other markets in the world […]


Mit diesen Ambitionen kommen wir auch direkt zu Mercado Libre. Das von Galperín gegründete Unternehmen verfügt zwar über fast zwei Jahrzehnte „Vorsprung“ in Lateinamerika – nichtsdestotrotz wird es wirklich spannend zu beobachten sein, wer von beiden Anbietern sich in LATAM durchsetzen wird. Unabhängig davon hat allerdings auch Mercado Libre wieder die Erwartungen pulverisiert:


  • Der Umsatz stieg um 85% YOY auf 1,1 Mrd. USD

  • Das GMV stieg um 62% auf 5,9 Mrd. USD

  • Der Gross Profit stieg um 69% auf 480 Millionen USD

  • Die operativen Ausgaben fielen – gemessen am Umsatz – im vergangenen Quartal auf 36% gegenüber 61% im Vorjahresquartal

  • Mercado Envios, der Fulfillment Service von Mercado Libre, versendete im vergangenen Quartal 187,6 Millionen Gegenstände, was wiederum einen Anstieg von 131% entspricht.

  • Das TPV mittels Mercado Pago stieg um 92% auf 14,5 Mrd. USD, die Zahl der Zahlungstransaktionen stieg dabei um 147% auf 560 Millionen. Das Off-Platform TPV konnte dabei um 114% auf 8,4 Milliarden Transaktionen zulegen. Die Zahl dieser Transaktionen stieg dabei wiederum um 163%.

  • Die Zahl der Unique Active Users stieg um 92% auf 76,1 Millionen

  • Die Zahl der Mobile Wallet User stieg um 125% auf 13,7 Millionen


Im Zuge der starken Nachfrage setzt Mercado Libre außerdem ab sofort in Mexiko und Brasilien jeweils vier eigene Flugzeuge für die Auslieferung ein. Zu dieser Nachfrage passt insbesondere auch die Beobachtung, dass die Nutzer von Mercado Libre seit Ausbruch der Pandemie die Käufe auf deutlich mehr Kategorien ausgeweitet haben. Eine dieser Kategorien ist dabei das Segment Consumer Packaged Goods, das allein im vergangenen Quartal um 181% zulegen konnte. Dazu hier noch eine Ansammlung an interessanten Aussagen:


  • […] Our logistics operations have been instrumental in helping us navigate through these trying times. And its powerful synergies with our e-commerce business have unlocked meaningful value, not only has helped us drive higher Net Promoter Scores and customer satisfaction, but it is increasingly becoming a competitive advantage in multiple countries […]

  • […] growth of our Mexican business has been remarkable […] our Mexican business is already at a size comparable to that of Argentina […]

  • […] countries in the Andean region continued to outperform well above year-opening expectations, particularly Chile, but also the case for Colombia […]

  • […] Mercado Pago reached almost 60 million unique payers during the quarter, adding 7.5 million payers, mainly attributable to Brazil […]

  • […] In Brazil, we launched Point Smart our top-of-the-line device focused on businesses that require a simple, fast and modern terminal. This device should enable better cross sell for marketplace merchants who have physical stores […]

  • […] we aim to be able to supply whatever our consumers want from us and where demand pockets are […] we look to be the stop and the online solution that our consumers go to for all the things that it makes sense for us to sell. So clearly, category expansion is a part of our growth story as we continue to aim to gain share of wallet of consumers […]


Nach diesen Ausschnitten kommen wir mit Peloton zum letzten Unternehmen aus meinem Portfolio, das Quartalsergebnisse veröffentlichte. Peloton gehörte – wie auch Zoom – zu den Unternehmen, die im Zuge der Impfstoffmeldungen kurzzeitig besonders stark abgestraft wurden. Daran änderte auch die anhaltend starke Nachfrage sowie die Tatsache, dass man Anfang November eine exklusive Partnerschaft mit Beyoncé verkünden konnte, nichts.


Während der Umsatz um 232% YOY auf 758 Mio. USD anstieg, konnten die Paid Digital Subscriptions sogar um 382% auf 510.000 gesteigert werden. Von einer unverändert starken Nachfrage zeugt außerdem die Entwicklung der Connected Fitness Subscriptions sowie die nachfolgende Aussage [6]:



"Though we have made progress in narrowing our order-to-delivery windows, continued high global demand for our products resulted in a substantial backlog of deliveries at the end of the quarter. In addition to the strong sales we’ve seen since the early Spring due to COVID-19, our outlook also reflects the better-than-expected reception for Bike+ from both our existing and new Members."


Für das nächste (Weihnachts-)Quartal rechnet man außerdem mit additional shipping-related expenses zur Bewältigung der angespannten Auftragslage. All das spiegelt sich auch in einer angehobenen Guidance wieder: Statt der zuvor prognostizierten 3,5-3,65 Mrd. USD rechnet man im FY 2021 nun bereits mit einem Umsatz von mindestens 3,9 Mrd. USD. Noch bemerkenswerter ist außerdem, dass man den zuvor auf 1,0% veranschlagten Average Net Monthly Connected Fitness Churn nun auf 0,9% REDUZIERT hat. Ich persönlich hoffe angesichts dieser Zahlen nur auf einen (erneuten) Panic-Sell-Off


Last but not least auch noch ein paar Worte zu Zoom und Shopify. Was Zoom betrifft, bin ich fast schon etwas „enttäuscht“, dass meine Limit-Order bei knapp 350 USD nicht ausgeführt wurde. Viel interessanter ist aber die Meldung, dass man zusammen mit Pinterest an einem neuen (Live)-Feature für Online-Events arbeitet. Pinterest bestätigte in diesem Zusammenhang nur, dass sich ein neuartiges Format für Online-Kurse „in der Entwicklung“ befindet. Mehr dazu gibt’s hier.


Bei Shopify habe ich den Einbruch zur Monatsmitte für einen Nachkauf genutzt. Kurz darauf vermeldete das Unternehmen eine neue Kooperation: Im Zuge einer neuen Partnerschaft soll es den Shopify-Merchants ermöglicht werden, Bestellungen direkt über Alipay abzuwickeln. Dieser Schritt passt damit bestens zum erklärten Ziel von Shopify, den Händlern dabei zu helfen, Asien und dessen Wachstumspotential zu erschließen. In den USA ist das neue Alipay Payment Gateway bereits verfügbar. Als Nächstes soll dies dann insbesondere auch auf Hong Kong, Indien, Indonesien, Südkorea, Malaysia, Thailand, Pakistan und Bangladesch ausgeweitet werden.


Des Weiteren konnte Shopify kürzlich einen neuen Rekord vermelden, denn im Vergleich zum Vorjahr wurden über die Shopify-Plattform 2,4 Mrd. USD an Black Friday Sales abgewickelt. Dies entspricht einem Anstieg von 75% gegenüber dem Vorjahr! Der durchschnittliche Warenkorb betrug dabei 90 USD, was wiederum einer Steigerung von 11% gegenüber dem letzten Jahr entspricht.


Shopify gehört für mich – wie Tesla – zu der kleinen Gruppe an Unternehmen, die allein aufgrund ihrer Innovationsdynamik ein gewisses Bewertungs-Premium „verdienen“. So startete Shopify (u. a.) erst vor wenigen Wochen mit Handshake einen in das Shopify-Ökosystem integrierten Großhandelsmarktplatz.


Außer bei Shopify habe ich den scharfen Sell-Off auch für einen Nachkauf bei Fastly genutzt. Dazu habe ich eine Facebook-Position als eine Art Short-/Mid-term Recovery-Play bzw. indirektes Cash-Substitut etabliert. Neben der fortschreitenden Ausweitung der (digitalen) Werbe-Budgets im Zuge einer anhaltenden Erholung finde ich aber auch die erweiterte „Gemenge-Lage“ aktuell doch sehr ansprechend:


  • Eine (scheinbar) halbwegs skandalfreie US-Wahl

  • Verhältnismäßig günstig (FB sollte im FY 2021 mindestens >20% wachsen)

  • Phantasie mit Facebook-Shops

  • Phantasie mit Indien (insbesondere JIO)

  • Phantasie mit AR/VR rund um Oculus

  • Phantasie mit Libra


Sollte aber Invitae – oder eine meiner anderen High(er)-Conviction-Positionen (erneut) on-Sale gehen, bin ich aber auch schnell bereit, diese Position wieder zu schließen.


 

Spark-Portfolio


Damit setzt sich mein Portfolio mit nur noch einem verbleibenden Handelstag im November wie folgt zusammen:



Meine YTD-Performance beläuft sich dabei auf 173%. Dieser steht ein Plus von knapp 36% beim Nasdaq sowie ein Plus von 11% beim MSCI World gegenüber.




Damit wünsche ich allen einen erfolgreichen November! #stay_the_course



Spark Invest - Innovation erkennen, Disruption verstehen & besser investieren


THE END.


 

Disclosure


Der Autor ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung long zu den vorgestellten Unternehmen positioniert.


Disclaimer


Sämtliche, geschilderten Inhalte stellen weder Kaufs- noch Verkaufsempfehlungen für Finanzinstrumente (Aktien, Anleihen, Derivate, ETFs, etc.) dar.


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Der Verfasser kann insbesondere nicht einschätzen, inwiefern angesprochene Finanzinstrumente den Anlagezielen, der Risikobereitschaft und der Verlusttragfähigkeit des Lesers entsprechen.


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Der Verfasser übernimmt außerdem keinerlei Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte. Und der Verfasser haftet somit auch nicht für Verluste, die aus Anlageentscheidungen resultieren, die auf im Blog geschilderten Informationen basieren.


 

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