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Tim Hartlieb

Jahresrückblick und End-of-December Portfolio-Update


 

2020 war zweifelsohne ein höchst sonderbares und ereignisreiches Jahr. Oftmals bieten allerdings gerade derart turbulente Zeiten aufschlussreiche Erkenntnisse und richtungsweisende Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund will ich in diesem Monats-Update vor allem auch meine drei wichtigsten Learnings aus 2020 verarbeiten und vorstellen.


Viele Erkenntnisse mögen vielleicht für den/die eine(n) oder andere(n) ziemlich trivial erscheinen. Ich für meinen Teil bin jedenfalls immer wieder überrascht davon, wie viele Entscheidungen für eine überdurchschnittliche Portfolio-Performance auf qualitative und psychologische Aspekte zurückzuführen sind.


 

1. Can´t own them all / FOMO is real


Eine erste Erkenntnis bildet die Tatsache, dass man als Anleger schlichtweg nicht alle vielversprechenden (Wachstums-)Unternehmen im Depot haben muss und haben kann. Dieser Umstand gewinnt vor allem im aktuellen Umfeld erheblich an Bedeutung: Seit etwa Oktober Jahres befinden wir uns meiner Ansicht nach zunehmend in einem sog. Hot-Story-Market. Während viele Experten ja schon seit Monaten eine ganzheitliche Blase am Aktienmarkt – oder zumindest im Tech-Sektor – ausrufen, sehe ich nur in einigen, sehr „ausgewählten“ Unternehmen ernsthafte Übertreibungen.


Bei diesen Unternehmen handelt es sich meiner Ansicht nach um Story-Stocks, also Aktien, die den „Zeitgeist“ treffen und/oder aufgrund ihrer Branchenzugehörigkeit (EVs, Solar, Wasserstoff, KI) sowie der alleinigen Wachstumsphantasie in kürzester Zeit extrem gehypt werden. Während also Titel wie Quantumscape, Ballard Power oder Penny-Stocks aus dem Solar-Bereich ohne annähernde, fundamentale Rechtfertigung in regelmäßiger Häufigkeit zum Mond fliegen, fällt es nicht immer leicht, diese „Entwicklungen“ gänzlich auszublenden bzw. rational zu verarbeiten und der eigens definierten Strategie treu zu bleiben.


Für mich ist es hier nicht entscheidend, die „Gunst der Stunde“ maximal auszunutzen und jeden „Highflyer“ einzufangen, sondern begründete und systematisch wiederholbare Anlage-Entscheidungen zu treffen, welche zu einer dauerhaften Überrendite führen und mich nachts ruhig schlafen lassen.


Diese FOMO-Erkenntnis wurde mir in den letzten Wochen auch noch einmal in einer anderen Form bzw. in einem etwas anderen Kontext bewusst: Seit etwa zwei Wochen habe ich mit 15 Positionen eine neue „Rekordzahl“ an Unternehmen in meinem Portfolio. Um es kurz zu fassen - das sind mir aktuell schlichtweg zu viele Einzelwerte, und zwar vor allem aus zwei Gründen:


Zum einen bin ich aktuell nicht in der Lage, mehr als 10 Unternehmen kontinuierlich und hinreichend genau zu tracken (In der Realität reicht meine Zeit wohl vermutlich sogar nur für 5-8 Unternehmen.). Zum anderen verfolge ich mit meinem Portfolio das Ziel des Vermögensaufbaus – und nicht das Ziel der Vermögenserhaltung. Bei meinem aktuellen Portfolio weisen wiederum einzelne Positionen eine Gewichtung von deutlich unter 3% auf. Sollte es nun bei einer dieser Positionen zu einem nennenswerten Wertzuwachs kommen (>30% p. a.), ist der Performance-Beitrag für mich im Rahmen meiner Strategie einfach nicht nennenswert (genug).


 

2. Psychologische "Stärke": FOGI vs. FOGO & Don´t time the tops / bottoms


In einem engen Zusammenhang zum ersten Punkt steht meine zweite Erkenntnis: Das Jahr 2020 hat meiner Ansicht nach beispielhaft gezeigt, dass eine der größten Herausforderung in vielen Börsenphasen in der richtigen Balance – oder besser gesagt „hinreichenden“ Kontrolle - aus


  • FOGI (Fear of getting in = viel zu „früh“ ODER „spät“ zum Zukaufen?!)

  • FOGO (Fear of getting out = TINA/FOMO, viel zu „früh“ ODER „spät“ zum Verkaufen?!)

besteht. Um das damit verbundene Wechselbad der Gefühle zu verdeutlichen, hier meine Interpretation der letzten 12 Monate:


Zunächst jagten im Februar die meisten Kurse noch von ATH zu ATH – und das, obwohl u. a. die Provinz Hubei bereits komplett abgeriegelt war. Zu diesem Zeitpunkt erahnten nur die Allerwenigsten einen derart drastischen Einbruch. Dann folgte ein beispielloser Sell-Off, der im S&P 500 zeitweise zu einem 35%-Einbruch, in meinem Portfolio sogar zu einem maximalen Drawdown von über 40% führte – und das binnen weniger Wochen! Einzig und allein der damals vergleichsweise hohe Gold-Anteil dämpfte den Sell-Off für mich etwas ab.


Überwältigt von der Geschwindigkeit des freien Falls an den Weltbörsen befand (auch) ich mich für gut eine Woche in einer regelrechten Schockstarre. Und, von wegen „sichere“ Dividenden-Aristokraten: Alles, wirklich alles, wurde bis zum „Höhepunkt“ (Peak-Pessimism) am 17. März ohne wenn und aber verprügelt. De Fakto gab es dann im Anschluss ein Zeitfenster von wenigen Tagen, in denen man die optimalen Kurse zum Einstieg hätte nutzen können/sollen.


Zu diesem Zeitpunkt waren sich wiederum die Allermeisten „einig“ darüber, dass das nur das Vor-Beben war und jetzt vielleicht sogar noch ein guter Zeitpunkt zum VERkaufen wäre (Stichwort: Rekordzuflüsse in einen Fonds, dessen Namen hier nicht mehr genannt werden muss). Anschließend folgte getrieben durch das entschlossene Vorgehen der Zentralbanken und die exzellente Positionierung einiger Unternehmen sowie aufgrund der Tatsache, dass Peak-Pessimism schlichtweg erreicht war (alle schlimmstmöglichen Konsequenzen waren eingepreist) eine dramatische Rally.


Ironischerweise konnte man bereits Ende April wieder einer umfassenden Aktien-Blase sowie von einer verpassten Rally lesen/hören (!). Tatsächlich aber bot sich vor allem in der Zeit von April bis Juni die Möglichkeit, gezielt die nächsten, großen Gewinner einzusammeln, denn die Börse interessierte sich schon lange nicht mehr für das „Chaos“ der Gegenwart (Tatsächlich blickt die Börse bekanntlich immer ca. 12 Monate voraus). Jene Gewinner sollten sich wiederum nicht nur von den Verwerfungen deutlich schneller erholen. Vielmehr werden diese auch in den nächsten Jahren überproportional stark von der beschleunigten Digitalisierung und der im Dank Covid-19 erlangten Marktstellung profitieren.


Zwar wird es – aller Voraussicht nach – so schnell kein ähnlich wildes Börsenjahr mehr geben, nichtsdestotrotz sollten sich für mich vor allem zwei Prinzipien für Nachkäufe und zum Umgang mit FOGI/FOGO bewähren:


(A) Auf den Point of Peak-Pessimism achten:

So schwer es auch fällt, aber der „beste“ Zeitpunkt für Nachkäufe war AUCH in diesem Einbruch genau der Zeitpunkt, an dem die Panik ihr Zenit erreicht hatte. Um diesen Zeitpunkt zu erkennen, hilft es, einerseits sein „näheres“ Umfeld aufmerksam zu verfolgen (trommeln die meisten in FB-Gruppe, auf Twitter, im Freundeskreis, etc. noch für Nachkäufe oder sind die Massen bereits „verstummt“) sowie andererseits vor allem auch sich selbst möglichst rational zu beobachten. Während ich beispielsweise in Ende Februar noch relativ „beherzt“ zugegriffen hatte, sollte meine „Entschlossenheit“ in den nächsten zwei Wochen rapide abnehmen. Zwischen dem 16. und 18. März wollte ich gar nicht mehr hinsehen - und genau das war EIGENTLICH das Buy-Signal.


(B) Das Nachkaufen möglichst systematisieren:

Nach dem ich meine vorübergehende Schockstarre Mitte März überwunden hatte, orientierte ich meine Nachkäufe bzw. meine Umschichtungen in die Higher-Conviction-Positionen an einer einfachen Faustregel (je nachdem, was zuerst eintritt):

10%-Kursrückgang ODER 3 Verlust-Tage abwarten

Dadurch konnte ich bis zu dem Zeitpunkt, als dann auch mehr Klarheit zu den längerfristigen Auswirkungen von Covid-19 herrschte, ohne allzu große psychische Hemmnis meine Portfolio-Positionen „managen“. Ohne diese systematische Nachkaufstrategie hätte ich die attraktiven Kaufkurse vermutlich (noch) weniger ausgenutzt.


 

3. Keep it simple stupid - natürlicher Menschenverstand - don´t overthink


Der dritte Punkt wurde für mich vor allem ab April deutlich: Warum sollte ich mir das Leben unnötig erschweren und mich mit höchst komplizierten Investment-Cases auseinandersetzen (Flugverkehrserholung, Ölpreis-Recovery, Banken-Konsolidierung, Commercial-REITs, etc.) wenn der natürliche Menschenverstand auf offensichtlich „plausible“ und attraktive Investments (E-Commerce, Digitalisierungsgewinner, Home-Entertainment, etc.) hindeutet?


MANCHE INVESTMENTS MACHEN EINFACH SINN.


Daher will ich auch in Zukunft noch mehr darauf achten, eine Investment-Entscheidungen nicht unnötig zu verkomplizieren. Wenn ich mich beispielsweise eine Stunde mit einem Unternehmen beschäftige und danach noch nicht erkennen kann, warum sich ausgerechnet hieraus ein attraktiveres Investment als bei einem meinen derzeitigen Portfolio-Unternehmen ergeben sollte, werde ich zukünftig die Recherche (noch) entschlossener abbrechen und das Unternehmen „bei Seite“ legen. Außerdem will ich versuchen, den Zeiteinsatz noch weiter zu optimieren und unklare Investment-Gelegenheiten (Stichwort: too hard) frühzeitig anderen Investoren zu überlassen.


 

Fazit und Status Quo (?!)


Nach diesen Ausführungen hat der/die ein oder andere wahrscheinlich schon bemerkt, dass alle drei Erkenntnisse eng miteinander verflochten sind. Zudem haben alle drei Erkenntnisse überwiegend mit der tagtäglichen Umsetzung (m)einer Anlagestrategie zu tun.


Apropos Anlagestrategie.


Eine andere Einsicht bildete die Tatsache, dass eine Strategie niemals zu Ende entwickelt ist. Dies resultiert allein schon aus dem Umstand, dass sich die für Investoren relevanten Rahmenbedingungen kontinuierlich verändern. #Geh_mit_der_Zeit_oder_du_gehst_mit_der_Zeit.


Besonders anschaulich wird dieses Notwendigkeit zur kontinuierlichen Anpassung durch die Folgen von Covid-19: Wer beispielsweise immer noch versucht, ausgewählte Digitalunternehmen mit den Mulitples von traditionellen Zyklikern von vor 30 Jahren zu bewerten, wird auch weiterhin keinen Zugang zu diesen Unternehmen finden. Zu der Frage, ob und WELCHE Bewertungen infolge eines strukturellen Revenue-Pull-Forward (noch) gerechtfertigt sind, bietet dieser Thread sowie dieser Thread einige interessante Schilderungen.


Übrigens: Das Phänomen der (strategischen) Weiterentwicklung spiegelt sich auch am Werdegang des Orakels von Omaha deutlich wieder: Während Warren Buffett anfangs striktes Value-Investing nach den Leitlinien von Benjamin Graham praktizierte, übernahm er - inspiriert durch Philip Fisher und Charlie Munger - in 70er Jahren viele Ansätze des heutigen Growth-Investing.


Apropos Buffett.


Für viele Anleger ist Buffett der Inbegriff eines strikten Buy&Hold-Investors. Wieder ein tolles Märchen. Als einige Professoren die Quartalsberichte von Berkshire zwischen 1980 und 2006 analysierten, konnten sie überraschenderweise genau 2140 verschiedene Titel identifizieren. Konkret folgerten sie:


We observe a median holding period of a year, with approximately 20% of stocks held for more that two years. At the other end of the spectrum, approximately 30% of stocks are sold within six months.

Eine andere Interpretation: Verwende die höchsten Qualitätsstandards für deine Gewinner und trenne dich von Verlierern frühzeitig.


Hier findet ihr übrigens eine gute Zusammenfassung der anderen, wesentlichen Erkenntnisse zum "echten" Investment-Style von Buffett. Was meine Spark-Strategie betrifft, liegt der Fokus in 2021 vor allem auf der Optimierung des Position-Sizing sowie auf der Bestimmung der (für mich) "richtigen" Anzahl an Portfolio-Unternehmen. Und damit kommen wir auch direkt zu den Ereignissen in den letzten Wochen.


 

Portfolio-Aktivitäten


In den letzten Wochen gab es in meinem Portfolio einige Veränderungen. Zum einen habe ich Anfang Dezember eine Bitcoin-Position etabliert. In Anbetracht einiger, kritischer Punkte (Bitcoin-Whales, Volatilität vs. Store of Value / Medium of Exchange) basiert meine Investitionsentscheidung im Kern auf folgender Frage:


Worin besteht für mich – in Anbetracht der zwei wesentlichen Entwicklungsszenarien von Bitcoin – mit Blick auf die nächsten 5 Jahre das größere Risiko?


a) Bitcoin wird wertlos und ich verliere dadurch etwa 1% meines investierten Vermögens

b) Bitcoin erfährt eine 10-100x Wertsteigerung und ich profitiere dabei von einem doch nennenswerten Performance-Beitrag


Ich persönlich kann diese binäre Frage relativ einfach beantworten kann, denn für mich geht es beim Investieren letztendlich immer um die Attraktivität des Chancen-Risiko-Verhältnisses. Die Diskussion darüber, was Bitcoin ist und was NICHT, überlasse ich anderen. Ich positioniere mich hier lediglich als rational und opportunistischer denkender Investor.


 

Zum zweiten habe ich mich im Zuge der S&P-Inklusion von etwa einem Drittel meiner Tesla-Anteile getrennt. Der Grund hierfür ist/war, dass bei den aktuellen Kursen schlichtweg ein ordentliches Maß an hervorragender Business-Execution eingepreist ist. Da in den nächsten Monaten die damit verbundene Erwartungshaltung erst einmal mit entsprechenden Ergebnissen „gedeckt“ werden muss, erachte ich das Risk-Reward-Verhältnis aktuell als deutlich unattraktiver als bei meinem damaligen Einstieg.


Interessant zu beobachten ist/war auch die Sentiment-Veränderung: Binnen der letzten 12 Monate verwandelte sich Tesla von einem der most-hated Stocks in einen anerkannten Technologieführer bzw. zu Everybody´s Darling. Sobald eine entsprechende Verbesserung beim RR-Verhältnis eintritt, bin ich gerne wieder bereit, meine Tesla-Position aufzustocken.


 

Mit dem freigewordenen Kapital habe ich wiederum meine FB-Position nennenswert aufgestockt. Während (u. a.) der Nasdaq von ATH zu ATH läuft, bildet FB aktuell in meinen Augen eine attraktive Mischung aus attraktivem Risk-Reward und Wachstums-Optionalität. Ich persönlich fasse den Investment-Case dabei wie folgt zusammenfassen:


Pro:

  • Optionalität (Indien, FB-Shops, Diem, Insta, WhatsApp)

  • >2,5b User

  • Top Bilanz / Margen

  • Zuckerberg

  • Reoping-Play

  • Unterbewertet

Contra:

  • Regulation (Aufspaltung kann allerdings auch Werttreiber sein)

  • User-Abwanderung (Zahlen-Widerspruch?! > Betrug?! > glaube ich nicht)

  • Dauerhaft unterbewertet


Für mich besteht folglich das (derzeit) größte „Risiko“ darin, dass der Markt schlichtweg dauerhaft kein höheres Bewertungs-Multiple zubilligt, woraus dann eben eine eher „magere“ Kurs-Performance resultieren sollte. Vor diesem Hintergrund bleibt offen, wie viel „Geduld“ ich für diese FB aufbringen werde.


 

Außerdem habe ich mich vor Weihnachten von Zoom getrennt. Hierfür gab es vor allem zwei Beweggründe: Zum einen war die Chart-Konstellation wenig vielversprechend: Am 23. Dezember waren nicht nur vier aufeinanderfolgende, lower Lows zu erkennen, sondern es zeichnete sich auch ein Scheitern an der 50-Tageslinie ab. [1]



Zum zweiten habe ich schlichtweg Kapital für den Zukauf bei Alibaba und Tencent benötigt. Zoom steht allerdings aktuell ganz oben auf meiner Watchlist. Hier beobachte ich aktuell vor allem das „Verhalten“ entlang/zur 200-Tageslinie: Im Idealfall wird diese getestet, allerdings nicht durchbrochen.


 

Aufgrund einiger Nachfragen zur Alibaba-Thematik bzw. zu meinem entsprechenden Artikel noch ein paar ergänzende Gedanken:


Das meiner Ansicht nach größte Risiko bei einer Alibaba-Investition besteht (derzeit) darin, dass die CCP für die Regulierung Maßnahmen wählt, welche die zukünftigen Wachstums- und Profitabilitätsaussichten noch stärker mindern, als bisher eingepreist wurde. Da Märkte aber kurzfristig – insbesondere bei derartigen Meldungen – sehr scharf reagieren und das aktuelle Bewertungsniveau sehr niedrig ausfällt, halte ich dieses Szenario für unrealistisch.


Neben den Folgen der Regulierung – welche allerdings aktuell noch nicht vollumfänglich abgeschätzt werden können – besteht grundsätzlich natürlich die „Gefahr“, dass die CCP noch für deutlich mehr politische Unruhe sorgt. So würden insbesondere Vergehen im Zusammenhang mit Jack Ma (aufgrund dessen Popularität) eine internationale Ächtung hervorrufen (zu Recht). Ein solches Szenario würde allerdings nicht nur ein weiteren Sell-Off bei Alibaba, sondern vielmehr einen Sell-off bei ALLEN chinesischen Assets (genereller Risk-off bei Investoren in Bezug auf China!) und umfassende Sanktionen beinhalten (zu Recht). Dass es die CCP soweit kommen lässt, kann ich mir aktuell aber nicht wirklich vorstellen. #future_might_prove_me_wrong


 

Zuletzt habe ich Anfang Januar noch eine Position in DocuSign etabliert. Das Unternehmen, welches inzwischen hauptsächlich für seine elektronische Signaturlösung bekannt ist, konnte in den letzten Quartalen nicht nur sein YOY-Wachstum beschleunigen, sondern ist meines Erachtens auch hervorragend positioniert, um das gesamte Vertragswesen bzw. erweiterte Dokumentenmanagement zu automatisieren. Neben einer hohen Stickiness bei den Signierungsprodukten (who wants to user paper again?!) sollte DocuSign außerdem vom Reoping profitieren, da die CLM-Produkte (CLM=Contract Lifeycle Management) deutlich längere Verkaufszyklen aufweisen.


 

Das Portfolio setzt sich damit aktuell wie folgt zusammen:



 

Zum Stichtag am 31.Dezember belief sich meine Performance auf ziemlich genau 185%. Dieser steht ein Plus knapp 13,8% beim MSCI World sowie ein Plus von 43,6% beim Nasdaq gegenüber.



 

Zu diesen Performance Werten ein paar kritische Worte:


Mir ist natürlich wohl bewusst, dass ich ein solches Ergebnis wohl nie mehr wiederholen kann. Dies liegt allein schon daran, dass es in diesem Jahr für viele Unternehmen - insbesondere aber für Tesla - zum perfekten Sturm kam. Viele Anleger konnten in diesem Jahr beeindruckende Renditen nördlich der 50% erzielen. Gleichzeitig sollten alle Nasdaq-Outperformer (mich natürlich eingeschlossen) auf dem Boden der Tatsachen bleiben, nicht übermütig werden und weiter hart an unseren Investment Skill-Set arbeiten. Vor allem sollten wir die zurückliegenden Ereignisse und strukturellen Veränderungen dafür nutzen, um grundsätzliche Methodiken zu erarbeiten, mit denen wir die "richtigen" Anlageentscheidungen aus dem letzten Jahr in die Zukunft übertragen können.


ABER: Jeder "Kritiker", der jetzt meint, dass die hohen Renditen an der Börse in 2020 viel zu einfach waren und überhaupt nichts aussagen, sollte sich vielmehr fragen, warum er/sie dann nicht auch EINFACH ähnlich performt hat. Ausreden zählen in diesem Spiel nicht. Das gleiche gilt in meinen Augen insbesondere auch für alle Anleger - egal ob Fonds-Manager oder Privatperson - die dieses Jahr nicht einmal den MSCI geschlagen haben. Vielleicht ist an dieser Stelle kritisches Hinterfragen/Adjustieren der eigenen Strategie sinnvoller als neidvolles Kritisieren..



Damit wünsche ich allen ein gesundes und erfolgreiches 2021!



Spark Invest - Innovation erkennen, Disruption verstehen und besser investieren


THE END.


 

Disclosure


Der Autor ist zum Zeitpunkt der Veröffentlichung long zu den im Portfolio enthaltenen Unternehmen positioniert.


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Der Verfasser übernimmt außerdem keinerlei Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit oder Vollständigkeit der Inhalte. Und der Verfasser haftet somit auch nicht für Verluste, die aus Anlageentscheidungen resultieren, die auf im Blog geschilderten Informationen basieren.


 

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